12 von 12 im März 2020 - Der ganz normale Alltagswahnsinn in 12 Bildern

Nein, natürlich reicht es nicht, dass wir alle momentan rund um die Uhr im Fernsehen, im Radio und im Internet nichts anderes mehr sehen und hören als Corona, Corona und nochmal Corona. Nun muss ich also meinen Senf auch noch dazu geben. Aaaaaber: Ich erlebe es gerade am eigenen Leib. Quasi. 

Normalerweise seht Ihr auf meinem Nachttisch ja nur den Wecker, mein Kopfkissenspray (Duftnote Lavendel) und meine aktuelle Lektüre. Heute jedoch steht da auch noch eine halbe Apotheke, was daran liegt, dass ich seit Montag sehr am kränkeln bin. Es fing an mit starken Halsschmerzen und mittlerweile haben sich auch noch Husten, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen dazu gesellt. Und das in diesen Zeiten! Vom Gefühl her sage ich, dass das Ganze eine fiese Erkältung ist, wie ich sie schon das ein oder andere Mal hatte. Aber momentan ist man bei solchen Symptomen ja doch eher unsicher... 

Gestern habe ich mich bei der Arbeit einfach so krank gemeldet und dachte, das wird schon wieder mit mir. Denn ab heute habe ich für den Rest der Woche sowieso frei, da ich heute eigentlich zur Leipziger Buchmesse gefahren wäre, die, wie wir ja alle wissen, dank Corona nun auch nicht stattfindet. Da freue ich mich nun fast über die Absage der Messe, denn wenn ich wegen Krankheit nicht gekonnt hätte - und in diesem Zustand wäre ich sicher nicht gefahren - hätte ich mich schon ziemlich geärgert. Heute hat sich jener Zustand nämlich noch mal verschlechtert, weswegen ich nun doch meinen Hausarzt aufsuche - und mir im Wartezimmer vorkomme wie eine Aussätzige. Keiner will neben mir sitzen, was vermutlich daran liegt, dass ich nur am Röcheln, am Schniefen und am Husten bin. Ich habe übrigens vorher angerufen und gefragt, ob ich überhaupt vorbei kommen darf und die Sprechstundenhilfe meinte "Natürlich". Meine Mitwartenden gucken mich trotzdem böse an. 

Die Ärztin meint, dass bei mir kein Verdacht auf Corona bestünde, wohl aber auf eine ausgewachsene Grippe, und macht deswegen einen Test, indem sie mit einem langen Wattestäbchen Proben aus meinem Rachen nimmt. Ich kann sowas gar nicht haben und auch heute fehlt nicht viel und ich kotze der Ärztin quer über den Schreibtisch. Das Testergebnis bekomme ich Anfang nächster Woche und bis dahin werde ich zur Quarantäne verdonnert. Kein Einkaufen, keine Partys, nicht unter Menschen. Mit den Hunden spazierengehen darf ich aber - wenn es irgendwo abgeschieden ist. 

... und ausgerechnet heute ist bei uns allerherrlichstes Frühlingswetter, nachdem es ja die letzten Tage quasi durchgeregnet hat. 

Die Hunde sehen wie immer alles ganz locker und nehmen erstmal ein ausgiebiges Sonnenbad. 

Nachdem ich den Göttergatten bei der Arbeit angerufen habe, um ihn über meinem gesundheitlichen Zustand in Kenntnis zu setzen, wird er von seinem Chef postwendend nach Hause geschickt, denn auch der Göttergatte hat sehr starken Husten und welcher Chef will schon einen Ansteckungsherd unter seinen Mitarbeitern haben? Bevor nicht sicher ist, wie mein Test ausfällt, soll auch der Göttergatte zuhause bleiben. Auch gut, gemütlich im Wohnzimmer sitzen, Kaffee trinken und lesen ist ja auch nicht unbedingt verkehrt. Tatsächlich steht mir der Sinn eher nach Kaffee als nach Tee und Hunger und Appetit habe ich auch. Insofern denke ich, dass das Ganze bei mir halb so schlimm ist. 

Auf dem Sofa liegen/sitzen, ohne dass Spike dabei ist, angekuschelt und kreuz und quer auf und unter sämtlichen Kissen, ist hier ein Ding der Unmöglichkeit. Also wird nun gekuschelt, gekrault und gelesen. Es heißt ja sowieso immer, dass Tiere sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Na bitte! 

Kaffee trägt übrigens auch sehr zum Wohlbefinden bei, das mal nur noch kurz am Rande... 

Die Post war da und hat ein neues Buch vorbei gebracht. Allerdings nicht für mich, sondern für Schwiegermutter, die heute ihren 71sten feiert. Eigentlich auch mit uns, uneigentlich haben wir das Essen beim Lieblingsgriechen verschoben, denn niemand will da wen am Nebentisch sitzen haben, der sich durch den Abend hustet und schnieft. 

Der Lieblingsnachbar schickt uns in unsere Whatsapp-Nachbarschaftsgruppe den Link zu einem News-Artikel. Kassel ist nur 30 km von uns entfernt und wir sind oft und gerne dort. Die Ausstellung "Körperwelten" wollten wir uns auch unbedingt noch ansehen und nun ist auch dort alles zu. Kassel hat anscheinend drei Infizierte, die außer Fieber allesamt die selben Symptome haben wie ich. Ich weiß nicht, welche Ausmaße dieses Virus noch annehmen wird, aber so langsam mache ich mir Gedanken darüber, ob diese Sache mit den Hamsterkäufen vielleicht doch gar nicht so unsinnig ist? 

Abendessen. Keiner von uns hat so richtig Lust zum Kochen und Brot mit Spiegelei geht ja sowieso immer. 

Je später der Abend, desto stärker der Hustenreiz, weswegen diese Pastillen meine ständigen Begleiter sind. Leider ist das bei mir mit dem Husten immer so und ich weiß jetzt schon, dass mir eine sehr anstrengende Nacht bevorsteht. 

Passt auf Euch auf und bleibt gesund! 

Mehr 12 von 12 gibt's wie immer bei Caro vom Blog Draußen nur Kännchen.