Kennt Ihr das auch? - Bei den Namen mancher Reiseziele macht es im Kopf sofort "klick", die Augen fangen an zu leuchten und man kann nur noch denken "Da will ich unbedingt hin!". Vermutlich hat jede/r von Euch diverse Traumziele, die schon abgehakt sind, immer wieder aufgesucht werden oder auf jeden Fall noch auf der Reiseliste stehen.
Kehl war hingegen ein Ort, von dem ich noch nie gehört hatte. Bis Reisehummel.de mich mit Begleitung und mit meinen beiden Hunden einlud, drei Tage im ates Hotel in eben jenem unbekannten Kehl zu verbringen.
Als begeisterte Camperin weiß ich ein gutes Hotel ebenso sehr zu schätzen, aber die Hundebesitzer unter Euch werden dieses Problem kennen: Die meisten Hotels mögen unsere Fellnasen nicht.
Da ich grundsätzlich mit gleich zwei Hunden, dem blinden Zwergpinscher Spike und der aus der Tötung geretteten Spanischen Windhündin Lima, reise, erschwert das die Hotelsuche zusätzlich: Ein Hund wird vielleicht noch zähneknirschend akzeptiert, bei zwei Hunden ist jedoch kein Verhandlungsspielraum.
Das ates Hotel jedoch, ein 3 Sterne Superior Hotel, heißt die Vierbeiner herzlich willkommen und gibt sogar zur Begrüßung eine Runde Leckerlis aus, womit es in der Liste der bevorzugten Urlaubsorte von Lima und Spike mit Sicherheit auf den obersten Plätzen rangiert.
Was mich persönlich auf Anhieb von diesem Hotel überzeugt hat, ist außer der Aufgeschlossenheit gegenüber Hundebesitzern ganz klar die Lage: Das ates liegt an der Straßburger Straße in Kehl, die - wie der Name schon vermuten lässt - nach Straßburg führt. Und zwar direkt und in Sichtweite! Nur etwa 300 Meter vom Hotel entfernt befindet sich die Europabrücke über den Rhein, die Deutschland und Frankreich miteinander verbindet.
Wenn man jedoch auf der deutschen Seite bleiben will, hat man gleich um die Ecke die Innenstadt von Kehl mit zahlreichen Geschäften, Restaurants und Bistros, direkt gegenüber vom Hotel den Bahnhof und die S-Bahn und ein paar hundert Meter weiter die Rheinpromenade, an der es sich herrlich gassigehen lässt. In etwa 600 Metern Entfernung befindet sich ein wunderschön angelegter Park in einer Villengegend, wo es ebenfalls viel zu gucken bzw. viel zu schnüffeln gibt.
Frühmorgens an der nebligen Rheinpromenade
Zufuß bzw. auf vier Pfoten über die Europabrücke
Im Rosengarten mit angrenzendem See
...und so machten wir uns also am Tag vor Halloween zu viert auf, um diesen Flecken von Deutschland und dem angrenzenden Frankreich genauer kennenzulernen. Eins sei vorweg erwähnt: Diese drei Tage waren absolut traumhaft, sowohl für uns als auch für die Hunde.
Aber zurück zum ates Hotel: Durch eine breite Drehtür gelangt man in die helle, im mediterranen Stil eingerichtete Lobby, die von morgens 06.00 bis um 00.00 nachts besetzt ist und direkt an einen Bar- und Loungebereich anschließt, in dem man gemütlich sitzen und z. B. auch Fußballübertragungen schauen kann. Diese breite Drehtür stellte allerdings schon ein Problem für uns dar, denn Lima hat Angst vor solchen Dingen, was auf ihre ersten Lebensjahre bei einem Jäger in Spanien zurückzuführen ist, der nicht gerade sanft mit ihr umging. Die Hotelangestellten reagierten jedoch sofort, stoppten die Tür, die sich per Bewegungsmelder dreht, und klappten sie seitlich auf. Ergebnis: Ein beruhigter Hund.
Das Einchecken verlief schnell und unkompliziert: Wir erhielten zur Begrüßung Stadtpläne von Kehl und Straßburg, Booklets mit lohnenden Ausflugszielen und eine Straßenbahnkarte, die wir aber dann leider nicht nutzen konnten, da Hunde dort nicht befördert werden. Außerdem wurde sehr aufmerksam direkt gefragt, ob wir irgendwelche Näpfe oder Sonstiges für die Fellnasen benötigten. Diese bekamen die oben schon erwähnten Leckerlis und dann ging es ab ins dritte von fünf Stockwerken in unser Zimmer.
Der Theken- und Loungebereich des Hotels
Tatsächlich ist es so, dass ich es noch nie geschafft habe, ein Hotelzimmer zu fotografieren, wenn es noch "jungfräulich" ist. Ich muss mich grundsätzlich immer erst einrichten, das große Hundekörbchen muss platziert werden, die ausliegenden Bücher/Zeitschriften/Flyer wollen begutachtet werden, oh...da ist was in der Minibar und ich habe so einen Durst.....und überhaupt: Ist die Matratze wohl hart oder weich? Das MUSS sofort getestet werden......logischerweise ist es danach zu spät für Fotos. Also gibt es bei mir nur "bewohnte" Bilder.
In einem geräumigen Zimmer ist es, wie Ihr seht, überhaupt kein Problem, ein großes Hundekörbchen unterzubringen. In der Sitzecke war zwischen Sessel und Tisch genügend Platz und zugedeckt vor der Heizung liegt die kleine Diva sowieso am liebsten. Der Matratzentest ergab eine etwas härtere Variante, gegenüber vom Bett war ein recht großer Flatscreen montiert, WLAN-Empfang war gratis und das Netz bestens, eine Minibar mit Mineralwasser, sowie ein Safe, ein Telefon und ein Schreibtisch waren ebenfalls vorhanden. Alles da was man braucht und zusätzlich ein helles und geräumiges Bad und eine große Fensterfront mit einem eigenen Balkon davor. Die Fenster liessen sich durch Jalousien komplett verdunkeln, wenn man diese jedoch früh genug wieder nach oben zog, kam man in den Genuss der aufgehenden Sonne, die direkt ins Zimmer schien.
Da das ates Hotel nunmal an der Hauptverkehrsstraße liegt, ist es dort zu Stoßzeiten selbstverständlich etwas lauter und auch die Fenster schaffen es dann nicht, den Lärm komplett zu dämmen. Nachts ist es jedoch erstaunlich ruhig und auch in Kehls Innenstadt haben wir nach 20.00 kaum noch ein Auto auf den Straßen gesehen. Das Hotel selber ist ganz offensichtlich gut gedämmt, denn von anderen Gästen haben wir überhaupt nichts gehört. Lobend sei hier noch zu erwähnen, dass die Zimmer nicht direkt vom Flur abgehen, sondern dass sich jeweils zwei Zimmertüren in kleinen Erkern befinden und somit andere Gäste einem nicht direkt vor der Tür herlaufen.
In unserer Einladung war das Frühstück inbegriffen und darauf war ich besonders gespannt, denn genau hier trennt sich ja nunmal die Spreu vom Weizen. Zum Frühstück im ates Hotel sei gesagt: Hier bleiben keine Wünsche offen!
Neben diversen Brotsorten, Toastbrot, Croissants und Brötchen gab es eine reichhaltige Auswahl an Aufschnitt, Marmeladen, Nutella, Honig, diverse Müslis und Nussmischungen, Quark und Joghurt, Obstsalat, einzelne Obstsorten, kleingeschnittenes Gemüse, Salate, Eier in verschiedenen Variationen, gebratenen Speck, Würstchen und sogar Kuchen. Bei den Getränken hatte man die Qual der Wahl zwischen Kaffee, Tees und Säften. Ganz besonders gefallen hat mir außerdem, dass die Eier von freilaufenden Hühnern stammen und sämtliches Fleisch von einem Bio-Hof. Zwei Servicekräfte waren zudem unermüdlich im Einsatz, räumten Tische ab und füllten leere Platten und Schüsseln sofort wieder auf. Auch 15 Minuten vor dem Ende der Frühstückszeit, was mit Sicherheit nicht überall der Fall ist und auf jeden Fall lobend erwähnt werden muss.
Der Frühstücksbereich selber ist groß und hell mit genügend Sitzplätzen, die nicht zu eng gestellt sind und einer schönen Terrasse, die sich im Sommer bestimmt großer Beliebtheit erfreut.
Abschließend sei gesagt, dass das ates Hotel perfekt für Gäste mit Hund(en) ist, denn mit den Vierbeinern verbringt man hier entspannte Tage und kann viel unternehmen, perfekt für jene, die einen Trip nach Straßburg planen (mit der Bahn ist man in nur zwei Haltestellen und 12 Minuten am Zentralbahnhof Straßburg) und einfach perfekt für alle, die sich zwischen Deutschland und Frankreich eine schöne Zeit machen wollen.
Wie wir letztendlich Straßburg in Begleitung von Lima und Spike erlebt haben, erfahrt Ihr noch in einem Extra-Beitrag. Soviel kann ich Euch allerdings schon verraten: Diese Stadt ist eine Stadt für Hunde!
Mein herzlicher Dank geht an Reisehummel.de für die Einladung zu diesen wunderbaren drei Tagen. Trotzdem gilt natürlich wie immer: MEIN BLOG - MEINE MEINUNG!
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