Ja, ich merke gerade selber, dass sich die Überschrift liest wie eine RTL2 Reportage, aber ich habe wirklich lange gebraucht, um irgendwas mit K zu finden, das mit Camping zu tun hat (Brett vorm Kopf). Also bleibt das jetzt so!
Der Januar also. Zack! ... da isser schon wieder vorbei. Ich habe ja eine Theorie: Weil bei mir so unglaublich viel los war, habe ich das Gefühl, die Zeit rast nur so dahin, während sie vermutlich überhaupt nicht vergehen würde, wenn ich jeden Tag den selben Trott hätte. Ich habe allerdings nicht vor, das auszuprobieren. Das Leben muss ja schließlich gelebt werden!
Fangen wir also von vorne an, denn besser geht`s wohl kaum: Wir haben ganz entspannt ins neue Jahr hineingecampt, hoch oben im Thüringer Wald. Leider war auch unser nunmehr vierter Versuch, so richtig schön im Schnee zu campen, nicht von Erfolg gekrönt. Da machste nix...außer den fünften Versuch zu planen. Dennoch war Oberhof, wo wir nun schon zum zweiten Mal waren, spannend (Lost Places, Ruinen und Erfurt) und erholsam (Bücher und Spaziergänge im Wald). Wir kommen gerne wieder!
Auch in dieser Hinsicht hatte der Januar einiges zu bieten: Angefangen bei Hape Kerkelings Kinofilm "Der Junge muss an die frische Luft" (sehr sehenswert!) über eine Vorstellung im Circus FlicFlac, bei dem nur Artisten auftreten (dieses Jahr die besten der letzten zehn Jahre, was natürlich eine großartige Show war), über ein Treffen mit dem Book Club (besprochen wurde diesmal "Krokodilwächter" von Katrine Engberg und alle mochten das Buch, wenn auch nicht alle mit der Bezeichnung "Krimi" einverstanden waren) bis hin zu einem Konzert, auf das ich später noch näher eingehe.
Wir haben die Weihnachtsvöllerei quasi verlängert und es uns im Januar genauso gut gehen lassen, was natürlich äußerst lecker war, im Februar allerdings dann vielleicht doch mal drastisch reduziert werden sollte. - Obwohl ich ja dazu anmerken muss, dass ich als Pescetarierin zwar viel aber auch größtenteils gesund gegessen habe.
Herr Glitzerdings sagt immer, man könne ALLES mit Käse überbacken. Nun, zumindest beim Raclette Anfang des Jahres, zu dem wir die Lieblingsnachbarn eingeladen hatten, funktionierte seine Theorie einwandfrei.
Was dann folgte, war hier ein Cafébesuch und dort das Ausprobieren eines neuen Burger-Restaurants, ein Frühstück in meinem heißgeliebten veganen und very healthy Bistro, und endlich mal ein Besuch beim spanischen Restaurant um die Ecke, das uns ausgesprochen gut gefallen hat. Und trotzdem oder vielmehr daher fühle ich mich seit Weihnachten irgendwie durchgängig vollgefressen....
...daran konnte auch die MagenDarmGrippe, die mich Mitte des Monats von jetzt auf gleich und völlig ohne Vorzeichen ansprang, nichts ändern. Naja, für zwei Tage vielleicht, in denen ich mir erst die Seele aus dem Leib kotzte und mich anschließend nicht traute, etwas zu essen.
Für Herrn Glitzerdings startete das Jahr nicht nur krank, sondern zugleich auch noch kriminell. Ich besuche ihn nun immer dienstags in der U-Haft...NEIN!!! Das war natürlich ein Scherz! Wahr hingegen ist, dass des Göttergatten Achillessehne von einem Elektrorollstuhl misshandelt wurde und ihm während des anschließenden Besuchs im Krankenhaus seine Geldbörse geklaut wurde. Unnötig zu erwähnen, dass sämtliche Ausweise, Kredit- und Bankkarten, Führerschein, usw. gleich mit geklaut wurden. Die Rennerei, die er anschließend hatte, könnt Ihr Euch vorstellen. Die Kosten ebenfalls. So fängt das Jahr doch mal richtig geschmeidig an...
Wo wir gerade beim Thema Kosten sind: Nicht nur, dass der Januar aufgrund anfallender Versicherungen sowieso ein fieser Monat ist, nö, das Ding mit der gestohlenen Geldbörse reichte als Zugabe auch nicht, denn mein Auto plärrte natürlich dann noch dazwischen, dass es jetzt ganz dringend eine Inspektion bräuchte und gerne mal neue Bremsen hätte, bitteschön. Ja, Dankeschön! Sonst noch was?
Ihr kennt natürlich alle Spike, den Chef des Hauses. Klein-Spike wird in ein paar Tagen 12 Jahre alt, trotzdem musste er im Januar operiert werden, was mir im Vorfeld ziemliche Sorgen bereitete, eben aufgrund seines Alters. Eine Zahn-OP war allerdings unumgänglich, denn viele Zähne waren locker, Zahnstein musste entfernt werden und es gab auch eine Entzündung. Den Kleinen wegsacken zu sehen, nachdem er die Narkosespritze bekommen hatte, war schon schlimm genug, die paar Stunden, bis ich ihn wieder abholen konnte, saß ich dann allerdings auf heißen Kohlen. Dank gutem Allgemeinzustand und leichter Narkose hat er alles gut überstanden und konnte auch direkt wieder laufen und große Fresse haben. Große Fresse mit 12 Zähnen weniger. Die wichtigsten sind allerdings noch vorhanden und Futtern geht nach wie vor ohne Probleme. Und da wir gerade beim Thema Kosten waren: Was bin ich froh, dass wir für beide Hunde eine OP-Versicherung haben!
Da wir immer so viel unterwegs sind, bleibt zuhause häufiger mal was liegen. So auch die Küchenrenovierung, die wir schon mindestens ein Jahr vor uns her geschoben haben. Ursprünglich hatten wir auch vor, an genau dem Wochenende wegzufahren, haben uns dann aber doch gesagt "Nee, komm, lass` uns mal die Küche machen!" Eine weise Entscheidung, denn nachdem ich freitags alles ausgeräumt hatte, die Küche abgeklebt und hier und dort neu verputzt war, kam sie, die MagenDarmGrippe, das Miststück. Wären wir verreist gewesen, hätte ich noch mehr Spaß als sowieso schon gehabt, so musste dann nur der Göttergatte allein weiterrenovieren, während ich still vor mich hin gelitten habe. Für laut war einfach nicht mehr die Kraft da...
Könnt Ihr mich lachen hören? Solltet Ihr eigentlich. Der Januar war hinsichtlich Sport absolute Schonzeit, denn fürs Powerwalking war das Wetter zu schlecht (immer wieder eine gute Ausrede) und zum donnerstäglichen Yoga habe ich es nicht einmal geschafft, weil immer irgendwas anderes anlag. Oder ich zu geschwächt von der MagenDarmGrippe war. Oder Spike nach seiner OP betüdeln musste. Der Februar wird in dieser Hinsicht aber definitiv besser, denn das Wetter geht in Richtung Frühling (Tatsache!) und wenn mal wieder die Sonne, die sich den kompletten Januar über ja erfolgreich versteckt hat, scheinen sollte, ist man eh motivierter. Außerdem starte ich im Februar bei einem Turnier und hoffe, mich nicht komplett zu blamieren. Mehr dazu dann im Februar-Rückblick...
...(da fällt mir jetzt wirklich nichts mit K ein) war ich im Januar auf einem Metal-Konzert. Das Ganze war eine sehr spontane Sache, denn der Göttergatte hört diese Musik immer beim Heimwerken und eine der Gruppen gefiel mir auch sehr gut. Einfach mal nachgeguckt, ob die irgendwann mal ein Konzert geben und siehe da: Momentan vor ausverkauften Hallen in Frankreich spielend, gaben sie ein Zusatzkonzert in Düsseldorf, bevor es weiter nach Russland ging und die Jungs dann erst wieder Ende des Jahres in Deutschland sind. Und so fuhren wir Ende Januar zum Konzert von Powerwolf in die Mitsubishi Electric Hall nach Düsseldorf und hatten einen grandiosen Abend. Manchmal muss man eben so richtig spontan sein. Lohnt sich!
...habe ich im Januar immerhin acht Bücher. Auf dem Weg zu den angepeilten 100 in diesem Jahr ist das schon mal ein guter Schnitt. DAS Buch, das dann am Ende gute Chancen hat, in die Hall of Fame bzw. in die Highlights des Jahres aufgenommen zu werden, war allerdings noch nicht dabei. Aber das Jahr hat ja noch viele Bücher...
1. Maja Lunde - Die Geschichte der Bienen
Ein wichtiges Buch, das uns einmal mehr auf das Sterben der Bienen aufmerksam macht und mahnt, etwas dagegen zu unternehmen. Leider hat sich die Autorin in drei verschiedenen Handlungssträngen etwas verrannt, was einige Längen mit sich bringt: 3,5/5 Glitzersterne
2. Antoine Laurain - Die Zigarette danach
Endlich etwas Neues von Antoine Laurain und diesmal zudem bitterböse, mit einigen Leichen und viel schwarzem Humor. Bitte mehr davon! 4/5 Glitzersterne
3. Mariana Leky - Was man von hier aus sehen kann
Eine sehr schräge und dennoch subtile Geschichte aus dem Westerwald. Mit skurrilen und dennoch ruhigen Charakteren. Zu ruhig für meinen Geschmack. 3,5/5 Glitzersterne
4. Dörte Hansen - Altes Land
Eine Familiengeschichte, eine Flüchtlingsgeschichte und zeitgleich eine Liebesgeschichte mit viel Altländer Lokalkolorit. Subtil und dennoch unglaublich fesselnd, leider mit eher unsympathischen Charakteren. 4,5/5 Glitzersterne
5. Julie Caplin - Das kleine Café in Kopenhagen
Eine Pressereise nach Kopenhagen und ganz viel Liebe. Völlig vorhersehbar, trotzdem ein "Wohlfühlbuch", in dem eigentlich die Stadt Kopenhagen die Hauptprotagonistin ist und man am liebsten sofort die Koffer packen möchte. 4/5 Glitzersterne
6. Andi Rogenhagen - Heldensommer
Zwei schwer pubertierende 15jährige reisen ohne Geld, dafür aber mit 30 kg Beton, nach Südfrankreich, um sich an ihrem Französischlehrer zu rächen. Viel Klamauk und leider mit ganz schrecklichem "Jugendsprech". Vom Grundgedanken her aber gar nicht schlecht. 3/5 Glitzersterne
7. Robert Seethaler - Ein ganzes Leben
Ein karges und entbehrungsreiches Leben zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den österreichischen Bergen. Genügsam und still und doch voller Wunder. Ein Buch zum Runterkommen. 4/5 Glitzersterne
8. Helen Jukes - Das Herz einer Honigbiene hat fünf Öffnungen
Eigentlich mehr Sachbuch als Roman. Spannend, klug und informativ und den Wunsch erweckend, selber Bienen zu haben. 4/5 Glitzersterne
Im Januar mochtet Ihr faule Hunde und Bücher. Kann ich verstehen, denn das ist bei diesem Wetter ja auch das Beste überhaupt.
Wie war Euer Januar?