Ein Rückblick auf das alte Jahr und eine Vorschau auf das, was kommen wird
Liebes Jahr 2022, eben habe ich mir nochmal den Neujahrsblog vom letzten Jahr durchgelesen. Auweia! Was waren wir alle nach 10 Corona-Monaten voller Hoffnung, dass 2021 unser Leben wieder in Richtung Normalität zurückkehren würde. Eine Hoffnung, die sich nicht erfüllen sollte, denn ganz im Gegenteil kam alles ganz anders.
Wir begannen 2021 mit einem kompletten Lockdown, der eigentlich bis Mitte Januar dauern sollte. Der dann verlängert wurde auf Mitte Februar, Anfang April, Anfang Mai.... und dann war es einem auch irgendwann egal. Man huschte schnell in den Supermarkt hinein und noch schneller wieder hinaus und alles andere, wenn man es denn wirklich dringend benötigte, bestellte man halt im Internet. Ich glaube, der Frühling war schon fast vorbei, als dieser Lockdown endlich aufgehoben wurde - zurück zur Normalität ging es deshalb allerdings noch lange nicht.
Der Winter 2021 bescherte uns solche Schneemassen, dass zeitweise sogar die Räumdienste kapitulierten und ich an einem Tag keine Chance hatte, zur Arbeit zu kommen. So viel Schnee ist ein Fluch, wenn man auf sein Auto angewiesen ist, aber einfach zauberhaft, wenn man durch dieses Winterwonderland spazieren gehen kann.
Spätestens ab März scharrten wir mit den Hufen und wurden immer quengeliger und unzufriedener, teilweise auch richtig niedergeschlagen, denn unsere allerallerliebste Freizeitaktivität, das Reisen, war nicht möglich. Dank Corona. Na klar, was auch sonst. Für eine Tour mit dem Dachzelt war es noch viel zu kalt und so mussten wir bis Mai warten, ehe wir zum ersten Mal losfahren konnten. Eine Woche im Müllerthal in Luxemburg, in dieser grandiosen Natur, lud unsere Akkus endlich wieder auf, was auch wirklich mehr als nötig war.
Im Frühling sollte eigentlich die Cabriosaison starten. Eigentlich. Besonders viel bin ich 2021 nicht offen gefahren, denn das Wetter war vor allem eins: Nass. Der Sommer war zudem noch viel zu kalt und so waren wir nicht ein einziges Mal im Fluss schwimmen. Die Erdbeeren schmeckten nach nichts, denn ihnen fehlte die Sonne zum Reifen und wir saßen abends kaum mal länger im Garten. Kurz: Der Sommer 2021 fiel gefühlt komplett aus. Der größte Schock hierbei war jedoch die Flutkatastrophe im Südwesten Deutschlands, die teilweise ganze Stadtteile mit sich riss und vielen Menschen ihre Existenz nahm. Man kam nicht umhin, sich Gedanken darüber zu machen, ob unser Klima noch zu retten ist.
Glücklicherweise kümmerten wir uns zeitnah um unsere Impfungen und so hatten wir wenigstens dieses Thema bereits Ende Juni abgehakt.
Wir bauten einen Bulli zum Campervan aus, doch er sollte uns kein Glück bringen. Zu viele Probleme, zu viele Werkstattaufenthalte, zu viel Stress. Wir verkauften ihn und haben die Entscheidung bis heute nicht bereut.
Lima machte uns große Sorgen, als herauskam, dass ihre Leberwerte unter der Norm waren und es ihr scheinbar von Tag zu Tag schlechter ging. Zudem machte ihr die Hüfte immer mehr Probleme. Ja, Lima ist alt geworden und gerade im letzten Jahr hat sie sehr stark abgebaut. Durch eine Futterumstellung ist die Lethargie, die sie eine Zeit lang an den Tag gelegt hat, nun weg, trotzdem sind lange Wanderungen leider nicht mehr möglich. Kurze Spaziergänge macht sie nach wie vor sehr gerne und wir hoffen, dass das auch so bleibt.
Mit dem Bulli wollten wir an meinem Geburtstag nach Sankt Peter Ording - bis Hamburg schafften wir es, dann folgte eine Notübernachtung auf dem erstbesten Campingplatz (auf Asphalt direkt vor dem Sanitärgebäude) und am nächsten Tag ein Rendezvous mit dem ADAC. Tatsächlich habe ich schon schöner Geburtstag gefeiert.
Im Juli holten wir Sankt Peter Ording nach, nur das wir diesmal mit Auto und Dachzelt fuhren. Frei campen, flexibel sein, Ausflüge machen - warum wollten wir eigentlich jemals einen Bulli haben?
Im August folgte ein spontanes Wochenende in unserem heißgeliebten Harz. Obwohl wir schon so oft dort waren, entdeckten wir wieder komplett neue Orte und waren einmal mehr völlig begeistert.
Im September folgte eine Reise, die für mich zu den absolut besten Reisen gehört, die ich jemals gemacht habe: Wir fuhren offroad durch die Westalpen, auf alten Grenzstraßen aus den Weltkriegen, teilweise auf 2500 Metern Höhe. Wir sahen Murmeltiere und Adler und diese sagenhafte Natur. Wir übernachteten in verlassenen Forts und begegneten kaum anderen Menschen. Eine Reise, von der wir bis heute zehren und die wir unbedingt so ähnlich in diesem Jahr wiederholen wollen.
Einen Wunsch, mit dem wir schon sehr lange geliebäugelt hatten, erfüllten wir uns Ende September: Wir kauften uns Ebikes und staunten darüber, wie extrem dieser Markt durch die Pandemie boomt, denn die meisten Fahrradläden waren fast leer gekauft. Wir bekamen trotzdem unsere Wunschräder und seitdem sind wir begeisterte Radler.
Der letzte Urlaub für das Jahr 2021 stand im Oktober an: Eine Woche Thermalcamping in Bad Füssing. Eine Woche herumlungern, ab und zu mal Ausflüge machen und jeden Abend im 36 Grad warmen Thermalwasser abtauchen. Extrem entspannend, für uns allerdings doch gewöhnungsbedürftig.
Danach hieß es nur noch: Arbeiten, Corona und Stress. Auf der Arbeit lief gar nichts rund, es gab viel Ärger und Unzufriedenheit, die Coronazahlen stiegen und stiegen, eine neue Virusvariante zwang uns zur dritten Impfung, deren Nachwehen uns drei Tage beschäftigten und überhaupt hatte dieses Jahr uns einfach erschöpft. Freizeit verbrachte man zum Ende hin meistens auf der Couch, froh darüber, wenn man nichts Dringendes mehr zu erledigen hatte.
Weihnachten verlief so ruhig wie noch nie und Silvester Dank dem erneuten Verbot von Feuerwerks-Verkauf ebenso..... tja, ich habe ins neue Jahr hineingearbeitet, was hoffentlich kein Omen für die nächsten 12 Monate ist.
Liebes Jahr 2022, ich bin vorsichtig damit, allzu große Erwartungen zu haben. Aber wenn Du es einrichten könntest, wäre eine Impfpflicht nett, um langsam mal wieder zur Normalität bzw. zu dem, was davon übrig geblieben ist, zurückzukehren. Richtige Jahreszeiten wären auch toll: Ein Winter mit Schnee, ein Frühling, in dem meine Magnolie blüht (die war 2021 von diesem Wetter so durcheinander, dass sie das Blühen komplett vergessen hat), ein Sommer, der so heiß ist, dass wir im Fluss baden und abends noch lange im T-Shirt im Garten sitzen können, ein Herbst, der sich "Indian Summer" nennen darf.... und weiße Weihnachten. Reisepläne machen zu können ohne permanent damit rechnen zu müssen, dass drei Wochen später vielleicht schon wieder alles abgesagt werden muss, wäre ebenfalls grandios. Ein netteres Miteinander wäre wünschenswert, denn leider hat diese Pandemie viele Menschen zu Einzelkämpfern gemacht, zu Individuen, die den höflichen Umgang mit ihresgleichen scheinbar verlernt haben.
Natürlich haben wir grobe Pläne für 2022, was den Urlaub angeht. Was davon sich verwirklichen lässt, werden wir zu 100% vermutlich erst ein paar Wochen vorher wissen. Alles andere lassen wir auf uns zukommen und planen Woche für Woche und Monat für Monat. Vielleicht auch Tag für Tag, aber das wäre dann schon wirklich eine Extremsitation, zu der es hoffentlich nicht kommen wird.
Die Hauptsache ist sowieso, dass wir gesund bleiben, alles andere wird sich finden und der Situation entsprechend schön verpackt.
In diesem Sinne, immer vorwärts blicken, da ist es spannender!
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