Ein Monatsrückblick
Dieses Bild ist nicht nur im Urlaub im Mai entstanden, nein, es versinnbildlicht auch, dass es endlich wieder aufwärts geht in diesem ganzen Corona-Wahnsinn. Endlich! Endlich, endlich, endlich!
Aber der Reihe nach...
Der Mai also. Joa. Für den April gibt es keinen Rückblick, denn der lief synchron mit Januar bis März: Arbeit, zuhause, kurz mal in den Supermarkt, mit den Hunden gassigehen. Die ewige Spirale frustrierte zusehends. Das viel zu kalte und gefühlt auch viel zu dunkle Wetter machte es da ganz sicher nicht besser sondern zog einen im Gegenteil noch mehr runter.
Dann der Lichtblick: Ich erfuhr, dass in Luxemburg die Campingplätze seit einiger Zeit wieder geöffnet sind und man dort ohne dieses ganze Test-Brimborium GANZ NORMAL Urlaub machen kann. Ihr könnt Euch vorstellen, dass ich direkt gebucht habe, oder? Unser Urlaub stand eh schon fest, bis dato hatten wir allerdings noch keinen Plan und rechneten damit, nur ein paar Tage mit unserem Campervan namens Bertram (weil wir ihn in Berlin gekauft haben) loszufahren. Nun standen uns 10 Tage Luxemburg im Wohnwagen bevor - ein absoluter Lichtblick!
Von wegen Wonnemonat!
Hatte der April uns schon viel zu kaltes Wetter beschert, legte der Mai noch 'ne Schippe drauf und war nicht nur zu kalt, sondern öffnete auch noch beinahe täglich sämtliche Schleusen. Es regnete und regnete und regnete und regnete und hörte gefühlt kaum auf. Die wenigen Sonnenstrahlen musste man mit der Lupe suchen und im Garten wuchs vor allem eins gut: das Unkraut.
Ab nach Luxemburg
Obwohl der Wetterbericht für Luxemburg auch keine Besserung versprach, fuhren wir natürlich trotzdem hin. Im Wohnwagen lässt es sich auch bei Regen gut aushalten, da er ein voll ausgestattetes Bad und eine ebensolche Küche hat. Auf dem Campingplatz La Pinéde in Consdorf am Rande der wunderschönen luxemburgischen Schweiz machten wir uns also 10 richtig entspannte Tage, schliefen ordentlich aus, lasen viel und gingen bei moderaten Temperaturen und dem ein oder anderen Sonnenstrahl viel mit den Hunden wandern.
Ich weiß, es ist Jammern auf ziemlich hohem Niveau, aber wir sind es gewohnt öfter mal zum Campen weg zu fahren und nun lagen zwischen diesem und dem letzten Urlaub viel zu lange acht Monate, die in einem ewigen Hamsterrad abliefern. Etwa am zweiten Urlaubstag merkten wir beide, wie angespannt wir die ganze Zeit gewesen waren und wie langsam alles von uns abfiel und wir ohne Druck in den Tag hinein leben konnten und nur das machten, wozu wir gerade Lust hatten.
Eine kleine Info noch bezüglich Corona: Die Grenze nach Luxemburg war offen und unbewacht und wir mussten weder auf der Hin- noch auf der Rückfahrt einen negativen Test vorweisen. Das selbe beim Campingplatz, wo natürlich die üblichen Abstands- und Hygieneregeln galten. Als ich sah, dass bei Restaurants und Cafés die Außengastronomie wieder in vollem Gange war, und das ebenfalls ohne Test, sind mir fast die Tränen gekommen. Unglaublich, oder? Wie lange hatte man zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr in einem Café gesessen?
Der Irrwitz an der Sache ist allerdings, dass ich spaßeshalber mal mitgezählt habe und im ganzen 10tägigen Urlaub Kontakt mit exakt fünf Personen hatte. Immer mit Maske und teilweise zusätzlich noch mit Schutzscheibe dazwischen. - Bei der Arbeit habe ich in einer Frühschicht Kontakt mit 70 bis 100 Personen. Finde den Fehler!
Wieder zuhause....
...schlugen wir erstmal die Hände über dem Kopf zusammen, denn in den 10 Tagen war im Garten so einiges gewachsen. Wir hatten nun also Hanf, Weizen, Raps und Giersch und wollten nichts davon haben. Der Rasen war fast so hoch wie Spike, also wurde uns erstmal nicht langweilig.
Erfreulich waren jedoch die Coronazahlen in unserem Kreis, die seit Wochen konstant niedrig und am Sinken waren. Man konnte das Licht am Ende des Tunnels fast schon erahnen.
Da wir allerdings noch acht Tage Urlaub hatten, überlegten wir, einfach noch ein oder zwei Tage mit Bertram seine Jungfernfahrt zu machen. 100%ig fertig ist er noch nicht, aber immerhin soweit, dass man mit ihm campen kann.
Ab in den Harz!
Was soll ich sagen? - Aus ein oder zwei Tagen wurden dann vier und wir liebten es, mit Bertram unterwegs zu sein. Da wir komplett autark sind und sowohl Dusche als auch Toilette an Bord haben und nicht auf Fremdstrom angewiesen sind, standen wir jede Nacht frei, aber natürlich nur dort, wo kein Verbotsschild war.
Wie wir schon im letzten Sommer bei unserer Deutschlandrundreise erfahren haben, sind die Deutschen diesbezüglich eher ziemlich entspannt. Da wir penibel darauf achten, keinen Müll zu hinterlassen und sogar noch den Müll mitnehmen, der vor uns schon da war, haben wir auch keinerlei Stress damit, wild zu campen. Selbstredend breiten wir uns auch nirgends so aus, wie wir es auf einem Campingplatz tun würden.
Ach, und wo es hinging? In unseren heißgeliebten Harz. Mal wieder und noch lange nicht zum letzten Mal, denn es gibt dort so unglaublich viel zu sehen.
Ein kleiner Pieks
Ein Highlight im Mai war sicherlich auch noch die Tatsache, dass wir beide unsere erste Coronaimpfung bekommen haben. Nicht auf Einladung sondern selber die Sache in die Hand genommen, bekamen wir relativ schnell einen Termin bei einem Kinderarzt und wurden beide mit der ersten Dosis Biontech versorgt. Nebenwirkungen gab es bei mir danach übrigens null.
Was mich allerdings erheblich ankotzt, ist dieser Impfneid, der im Social Web kursiert und der Ton, der da bisweilen herrscht. Leute, ich kann es gar nicht oft genug sagen: Werdet selber aktiv! Telefoniert Euch durch die Arztpraxen Eurer Stadt, auch wenn Ihr dort nicht Patient seid. Es bleiben immer Impfdosen übrig, die nur eine begrenzte Haltbarkeit haben und gespritzt werden müssen. Ihr nehmt da niemandem den Platz weg und tut noch etwas Gutes, denn jede einzelne Impfung bedeutet etwas mehr Sicherheit für alle.
Natürlich bleibt es jedem selbst überlassen, sich impfen zu lassen oder eben nicht. Leute, die es nicht möchten, werden ihre Gründe dafür haben, was ich dann auch akzeptiere. Ich würde mir nur wünschen, dass dieser allgemeine Ton ein anderer wird. Wir alle können nichts für die derzeitige Situation und noch weniger für die Entscheidungen der Politiker. Wir können nur für uns das Beste draus machen. Und das war für mich in diesem Fall, mich möglichst bald impfen zu lassen. Damit das Leben endlich weiter geht.
Grillsaison
Und dann....zeigte uns der letzte Tag des Mai, wie Sommer geht. Und wir grillten im Garten und saßen noch lange draußen.... und freuten uns auf den Juni.
Was waren Deine Highlights im Mai?
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Shadownlight (Donnerstag, 03 Juni 2021 16:48)
Was für eine tolle Gegend!
Liebe Grüße!